Die Bundesregierung hat dem Bundestag den fünften Bericht zur Evaluation des Kinderförderungsgesetzes, kurz KiföG, vorgelegt (Drs. 18/4268). Er bilanziert den Ausbau der Kindertagesbetreuung für Unterdreijährige in den vergangenen sieben Jahren.

Seit 2008 ist die Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren von 17,6 Prozent auf 32,3 Prozent gestiegen. Dem Bericht zufolge hat sich die Zahl der betreuten Kinder unter drei Jahren zwischen 2008 und 2014 um 300.000 erhöht. Im gleichen Zeitraum ist das Pädagogische Personal im Krippenbereich um rund 140.000 Personen aufgewachsen. Allerdings steigt auch der Betreuungsbedarf weiter an.

Der Bericht zeigt damit, welche enorme Dynamik der Rechtsanspruch in der Betreuung von Kindern unter drei Jahren ausgelöst hat. „Auf diese Entwicklung können wir stolz sein, der Zuwachs ist auch international beispiellos", sagte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) zu den Ergebnissen des Berichtes.

In den KiföG-Bericht sind Ergebnisse von Befragungen der Eltern, Jugendämter, Kindertageseinrichtungen und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie von Tagespflegepersonen eingeflossen.

Dem Bericht zur Folge ging der rasante Betreuungsausbau nicht zu Lasten der Qualität: Sowohl Personalschlüssel als auch Gruppengrößen blieben über die Jahre hinweg konstant. Kindertagespflegepersonen sind zunehmend besser qualifiziert.

Die SPD-Bundestagsfraktion bleibt dran

Trotz aller Erfolge bleiben große Baustellen. Es fehlen deutschlandweit noch immer rund 180.000 Plätze für Unterdreijährige. Außerdem gibt es Regionen, in denen nicht alle offenen Erzieher/-innenstellen zeitnah besetzt werden können. Erzieherinnen und Erzieher sind zudem mit der Anerkennung ihrer Arbeit und der Vergütung überwiegend unzufrieden.

Der Bund investiert in dieser Legislaturperiode rund 750 Millionen Euro zusätzlich in Krippen und Kitas – um den Versorgungslücken zu begegnen und die Qualität der Kinderbetreuung zu verbessern. Für die SPD-Bundestagsfraktion ist klar: Weitere Anstrengungen müssen folgen. Auf der Prioritätenliste ganz oben stehen insbesondere die Verbesserung des Personalschlüssels in Kitas und der Arbeitsbedingungen für Erzieherinnen und Erzieher.

 

Martin Schmidt / Jasmin Hihat