Ein Blick zurück in die Verkehrssicherheitsarbeit zeigt, dass wir es mit einer Erfolgsgeschichte zu tun haben. Die Zahl der Getöteten im Straßenverkehr konnte von 11.229 im Jahr 1953 als die erste Unfallstatistik erstellt wurde auf 3.606 im Jahr 2012 gesenkt werden. Viele Akteure waren beteiligt, unzählige Schritte wurden unternommen: darunter die Einführung von Tempo 50 Innerorts, die Gurt- und Helmpflicht sowie die Entwicklung von Airbags und ABS-Systemen.

Aber die Herausforderung bleibt. Eine der häufigsten Unfallursachen ist das Missachten von Vorfahrt und Vorrang.

Hochproblematisch ist die Situation für Fahrende von Fahrrädern, Mofas und Motorrädern vor und an Kreuzungen. Von den 400 Fahrradfahrenden, die jährlich im Verkehr sterben, wird die Hälfte glatt übersehen, so schätzt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Sie stehen im toten Winkel von Lastwagen und werden beim Abbiegen nicht wahrgenommen. Umso mehr begrüßen wir den Einsatz der Tote-Winkel-Spiegel in deutschen Städten, wie zum Beispiel Münster. Die Spiegel werden an Ampelmasten befestigt. Lastwagen, Bus- und Autofahrende sehen beim Blick zur Ampel gleichzeitig, ob und wer neben ihnen steht.

Eine einfache und geniale Idee. Wir sollten uns die Wirkung dieser Spiegel genau ansehen und gegebenenfalls einen flächendeckenden Einsatz fördern – für eine erfolgreiche Verkehrssicherheitsarbeit auch morgen.