Martin Rabanus, zuständiger Berichterstatter;
Ulla Schmidt, zuständige Berichterstatterin:

Die Gründung einer überbetrieblichen Beschwerdestelle für Opfer sexueller Belästigung und Übergriffe ist ein wichtiger Schritt hin zu einer gewaltfreien Arbeitskultur in der Filmbranche. Nun gilt es, deren finanzielle Mittel zu verstetigen und weitere Akteurinnen und Akteure mit an Bord zu bekommen.

„Noch immer herrscht ein großes Macht- und Chancengefälle zwischen Männern und Frauen, das schnellstmöglich ausgeglichen werden muss. Das Ziel ist klar: Wir wollen Geschlechtergerechtigkeit in der Filmbranche für alle Beschäftigten, egal ob vor oder hinter der Kamera.

Daher begrüßen wir die Initiative des Bundesverbands Schauspiel zusammen mit weiteren Berufs- und Branchenverbänden wie Pro Quote Film eine externe Beschwerdestelle einzurichten. Diese fungiert als erste Anlaufstelle bei Fällen sexueller Belästigung und Übergriffe, widmet sich darüber hinaus aber auch der Prävention und Aufarbeitung.

Die erste Anschubfinanzierung von bis zu 100.000 Euro seitens der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ist ein gutes Signal. Angesichts der enormen Bedeutung müssen wir jedoch auf eine Verstetigung der Mittel hinarbeiten und mit den Produzentinnen und Produzenten sowie den Sendern weitere wichtige Akteurinnen und Akteure der Branche integrieren.

Wir rufen auch die weiteren Kulturbranchen auf, zu prüfen, ob sie ihrer Verpflichtung aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz nachkommen. Danach muss seit 2006 jeder Betrieb eine dafür zuständige Stelle haben. Offensichtlich besteht weiter dringender Bedarf.“