Mit Kurt-Dieter Grill wurde heute ein bekannter deutscher Atomlobbyist im Gorleben-Untersuchungsausschuss befragt. Dieser wollte weniger aufklären als sich als Gorleben-Befürworter der ersten Stunde zu präsentieren, erklärt Ute Vogt.

 

 

Mit Kurt-Dieter Grill war heute ein bekannter deutscher Atomlobbyist Zeuge im Gorleben-Untersuchungsausschuss. Er ist deshalb mit großem "Sendungsbewusstsein" zur Tat geschritten - aufklären wollte der Zeuge weniger.

 

Der Zeuge präsentierte sich selbst als Gorleben-Befürworter der ersten Stunde: Er war als MdL und MdB über 30 Jahre Wahlkreisabgeordneter für Lüchow-Danneberg und hat sich immer einseitig für das Endlager Gorleben aber niemals moderierend für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort eingesetzt. Seine Aufgabe als "Infrastuktur-Politiker” sei es gewesen "Kernenergie zum Anfassen” im Wendland zu etablieren - was er damit meinte, erläuterte der Zeuge zum Glück nicht.

 

Grill hatte offenkundig in Bonn stets direkten Zugang zu den Umweltministern Klaus Töpfer und Angela Merkel sowie zu Bundeskanzler Helmut Kohl. In Niedersachsen hat er indessen dafür gesorgt, dass bei Krisen - wie dem Schachtunglück im Mai 1987 - der Endlagerbau nicht gefährdet wurde.

 

Folgendes System ist aus Grills "Arbeit" ablesbar: "Ihr in Bonn bewilligt mir direkten Zugang und das nötige Geld, dafür sorge ich "vor Ort" für Ruhe". Ein "Deal" im beiderseitigen Einvernehmen.